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USA im ersten Halbjahr abgeschlagen - Jetzt Europa oder Emerging Markets übergewichten?

Aktualisiert: 10. Aug.

Im ersten Halbjahr 2025 hat Europa und insbesondere der DAX den S&P500 deutlich geschlagen. War das eine Ausnahme oder ist dass, das neue Normal?



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Nach einem fulminanten Jahr 2023 und einem starken ersten Halbjahr 2024 verlief das erste Halbjahr 2025 für US-Aktien eher ernüchternd. Während Technologiewerte in den vergangenen Jahren die Haupttreiber der Performance waren, sehen sich viele Anleger nun mit stagnierenden Kursen, rückläufigem Momentum und einer gewissen Marktsättigung konfrontiert.


Der MSCI World und auch der MSCI ACWI konnten durch den hohen US-Anteil ebenfalls nicht Schritt halten. Der MSCI ACWI (All Country World) hat ein US Anteil von ca. 65%. Im MSCI World sind es an die 70%.




Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um in europäische Aktien oder Emerging Markets umzuschichten oder sie zumindest überzugewichten?


1. Warum die US-Märkte derzeit schwächeln

Die Underperformance der US-Märkte im ersten Halbjahr 2025 lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen:

  • Zinspolitik der Fed: Die US-Notenbank hat die Leitzinsen im ersten Quartal stabil gehalten, doch die Marktteilnehmer hatten auf erste Zinssenkungen gehofft. Diese ausbleibende Lockerung belastet zinssensitive Sektoren.

  • Hohe Bewertungen: Viele US-Wachstumswerte – insbesondere aus dem Tech-Sektor – notieren weiterhin auf historisch hohen Bewertungsniveaus, was das Rückschlagspotenzial erhöht.

    Quelle: IBES, LSEG Datastream, J.P. Morgan Asset Management.
    Quelle: IBES, LSEG Datastream, J.P. Morgan Asset Management.
  • Wachstumsverlangsamung: Das US-Wirtschaftswachstum hat sich im Vergleich zu 2024 verlangsamt, was zu vorsichtigerem Investorenverhalten führt.

  • Zollpolitik: Die Zollpolitik von Donald Trump schwächt den US Dollar, jedoch erhöht sie das Risiko für Inflation und hindert die FED an Zinssenkungen

  • Angriffe von Donald Trump auf die FED: Das Ausbleiben von Zinssenkungen hat Donald Trump dazu bewogen sich aktiv gegen Jerome Powell und die FED auszusprechen und Zinssenkungen zu fordern. Die unterminiert die FED und bewirkt das gegenteilige. Bei jedem Versuch steigen die langlaufenden US-Zinsen.



2. Europa als Alternative?

Europa hat 2025 bisher mit überraschend stabiler Performance geglänzt – vor allem dank:

  • Günstigerer Bewertung: Der europäische Aktienmarkt notiert im historischen Vergleich deutlich günstiger als die USA. Viele Qualitätsunternehmen sind unterbewertet.

  • Inflationsrückgang & EZB-Zinssenkung: Die EZB hat aufgrund rückläufiger Inflation bereits erste Zinssenkungen eingeleitet – ein Signal für eine konjunkturelle Belebung.

  • Rückenwind für Industrie und Energie: Europa und insbesondere Deutschland wird fiskalisch expansiver mit den Sonderschulden für Infrastruktur und Rüstung, was zu einem Aufschwung führen könnte.

  • Dollar Schwäche: EUR/USD steigt aufgrund der Dollar Schwäche, was dazu führt das US-Aktien im Depot von deutschen Anlegern zusätzlich im Minus sind. Was die letzten Jahre ein Rendite Treiber war, wird jetzt zum Bremsklotz.

    Ein Untersuchung der Dollar Bärenmärkte zeigt, dass in Zeiten eines schwachen US-Dollars auch Internationale Aktienmärkte, also europäische und asiatische besser performt haben als der US-Aktienmarkt.



3. Emerging Markets – Rückkehr der Wachstumsdynamik?

Auch Emerging Markets haben im ersten Halbjahr 2025 deutlich aufgeholt.

  • China's Immobilienkrise stabilisiert sich. Im Bereich KI hat China mit Deep Seek für Furore gesorgt. Ebenfalls zeigt China mit den Handelsrestriktionen für seltene Erden, dass sich die geopolitische Macht verschoben hat.

  • In Korea gibt es ein Value Up Programm, bei dem man versucht die heimischen Unternehmen in Richtung Corporate Governance zu drängen um so die Attraktiviät für ausländische Investoren zu erhöhen.

  • In Argentinien zeigen die Reformen von Milei Wirkung und die argentinische Wirtschaft wächst enorm.

  • Welt BIP nach Kaufkraftparität vs. Marktkapitalisierung

    Quelle. Franklin Templeton
    Quelle. Franklin Templeton

Risiken bleiben: Politische Unsicherheit, volatile Währungen und schwächere Rechtssysteme müssen Anleger einkalkulieren. Dennoch bieten Emerging Markets langfristig attraktives Renditepotenzial – vor allem durch demografisches Wachstum und steigende Mittelschichten.


4. Fazit: Jetzt übergewichten?

Eine pauschale Umschichtung aller US-Positionen ist nicht sinnvoll, wohl aber eine strategische Anpassung der Allokation:

✅ Wer aktuell stark in US-Wachstumswerte investiert ist, sollte eine Teilumschichtung in europäische Substanzwerte oder Emerging Markets erwägen.

Europa bietet Chancen durch niedrigere Bewertungen und eine unterstützende Geldpolitik.

Emerging Markets sind langfristig interessant, sollten aber mit Augenmaß (z. B. über ETFs mit breiter Streuung) beigemischt werden.

✅ Die Core-Satellite-Strategie eignet sich, um neue regionale Schwerpunkte gezielt als Satelliten zu integrieren, ohne das Gesamtportfolio aus der Balance zu bringen.


ETF-Ideen zur Umsetzung

  • Europa:

    • Amundi Prime Europe UCITS ETF DR (C)

    • Xtrackers Euro Stoxx 50 UCITS ETF

  • Emerging Markets:

    • iShares MSCI Emerging Markets UCITS ETF


Wenn du dir nicht sicher bist, wie du diese Strategie am besten umsetzt, melde dich für ein persönliches Portfolio-Coaching.


Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, das eigene Portfolio breiter aufzustellen. Nicht aus Panik – sondern aus strategischem Weitblick.




Disclaimer

Die hier dargestellten Informationen dienen ausschließlich zu Informationszwecken und stellen keine Anlageberatung dar. Die getroffenen Aussagen basieren auf eigenen Recherchen und Erfahrungen und spiegeln die persönliche Meinung des Verfassers wider.

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